Hast du dir deine Bar schon einmal genauer angeschaut? Kennst du all die kleinen ausgeklügelten Details, die verbaut wurden? Erst einmal entdeckt, wirst du merken, wie viel Möglichkeiten du selbst in der Hand hast, um das Kite Handling für dich perfekt anzupassen. Kleine Einstellungen können dabei einen riesigen Unterschied bewirken.
Ich sag’s dir, die Entwickler haben sich da ganz schön was dabei gedacht! Damit du in Zukunft auch ein Vollprofi „an der Bar“ bist, erklär‘ ich dir heute all die Fine-Tuning-Optionen und die diversen Unterschiede der Kite-Bars.
Bars und ihre Einstellmöglichkeiten
Prinzipiell variiert die Verarbeitung und das Aussehen von Kite-Bars von Hersteller zu Hersteller. Details werden unterschiedlich verarbeitet oder anders umgesetzt – so kann es passieren, dass dir eine Bar beispielsweise handlicher vorkommt, eine andere aber schwerfällig in der Hand liegt. Auch die Einstellungsmöglichkeiten variieren, abhängig vom Hersteller.
Vielleicht hast du dich ja beim Kauf deines Kites schon danach gerichtet, ob dir das Design und die Verarbeitung der dazugehörigen Bar liegt. So bist du zu deiner bevorzugten Kitemarke gelangt. Aber was steckt an Details hinter den einzelnen Elementen einer Kite-Bar?
Durchlesen oder durchklicken? deine Entscheidung!
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Chickenloop
Welcher ist der richtige?
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Depower Tampen
Den Depower-Weg einstellen
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Swivel
Wenn sich Zugleinen verdrehen
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Bargröße
Kurze oder lange Bar?
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Knotenleiter
Anpassung der Steuerleinen
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Adjuster
Die unterschiedlichen Adjustersysteme
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Sicherheitssystem
Unterschiede der Sicherheitssysteme
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Leinenlängen & Extensions
Wozu verschiedene Leinenlängen?
Chickenloop - Welcher ist der richtige?
Fangen ganz unten bei der Bar an, beim Chickenloop. Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass sich Chickenloops in ihrer Art und Größe unterscheiden können. Hast du schon bemerkt, dass dir nahezu jeder Hersteller beim Kauf einer neuen Bar die Möglichkeit bietet, dich zwischen verschiedenen Chickenloops zu entscheiden? Wenn ja, weißt du welcher für DICH der geeignete ist? Schauen wir uns die Unterschiede bzw. Vor- & Nachteile genauer an.
Auf dem Bild von Duotone oben siehst du die folgenden vier unterschiedlichen Chickenloops:
Freeride-Loop – Hooked Riding
Vorteil: Du bist direkt und auf kürzestem Weg mit deinem Kite verbunden. Das bedeutet zum einen, dass dein gesamter Depowerbereich der Bar inklusive Adjuster für dich gut erreichbar bleibt. Zum anderen verringert sich durch die Größe die Wahrscheinlichkeit, dass sich dein Chickenloop ungewollt von deinem Trapezhaken löst.
Nachteil: Einen Nachteil bringt für dich dieser Loop nur, wenn du vor hast, dich im Unhooked-Bereich auszuprobieren, denn dafür eignet sich dieser nicht.
Freestyle-Loop: Hooked & Unhooked Riding
Dieser Chickenloop ist beim Kauf einer Bar meist standardmäßig dabei.
Vorteil: Der Chickenloop in dieser Größe eignet sich für alle Kitesurf-Stile. Ob hooked oder unhooked, dieser Loop macht alles möglich. Er ist der perfekte Allrounder unter den Chickenloops.
Nachteil: Kiter und Kiterinnen mit kürzeren Armen erreichen unter Umständen etwas schwieriger den Adjuster und die Bar, weil sich durch den größeren Chickenloop der Depower-Weg etwas weiter weg befindet.
Wakestyle-Loop: Unhooked Riding
So einen Chickenloop verwendest du nur, wenn du dich ausschließlich im Freestyle bzw. Wakestyle-Bereich übst. Es geht um möglichst viele und anspruchsvolle unhooked-Tricks. Beim „Freestylen“ musst du deine Bar möglichst leicht vom Trapezhaken lösen können, sie aber nach technisch anspruchsvollen Rotationen und Bewegungen wieder möglichst unkompliziert einhängen können. Je größer der Loop, desto leichter das Aus- und Einhängen der Bar.
Nachteil: Durch die Größe des Chickenloops befindet sich dein Depower-Weg deutlich weiter vorne und so kann es passieren, dass ihn nicht vollends ausnutzen kannst, weil du mit deinen Armen einfach nicht bis nach oben kommst. Ebenso besteht eine große Gefahr, dass du dich bei einem Kite-Steuerungsfehler oder wenn du mal nicht aufpasst, ungewollt im Unhooked-Modus wieder findest.
Rope-Harness-Loop
Kitest du fast ausschließlich mit einem Surfboard, dann ist das der richtige Loop für dich. Am Surfboard willst du dynamisch, wendig, flexibel sein (genauso wie es auch der Kite sein sollte) und du willst, dass dein Kite deinen Bewegungen uneingeschränkt folgen kann.
Am besten gelingt das mit einem Trapez, das anstatt einem Trapezhaken, ein Seil befestigt hat – eine sogenannte Slider-Bar.
Den Rope-Harness-Loop kannst du dann direkt an dem Seil befestigen und somit wandert der Chickenloop immer mit deiner Kitebewegung mit.
Perfekt also, wenn du die perfekte Welle toeside mit dem Surfboard abreiten willst!
Der Chickenstick
Deine Entscheidung für den richtigen Chickenloop
Entscheide dich am besten in erster Linie nach deinen körperlichen Voraussetzungen, welcher Chickenloop für dich am besten geeignet sein könnte. Jetzt weißt du ja, worauf es ankommt.
Depower Tampen
Als Depower Tampen wird der Weg bezeichnet, an dem du deine Bar bewegen kannst. Er ermöglicht das situative Powern bzw. Depowern des Kites indem du deine Bar näher zu dir oder von dir wegbewegen kannst. Durch den Depower Tampen bist du im Stande, den optimalen Druckpunkt an der Bar (der Punkt, an dem deine Leinen gespannt sind & dein Kite optimal reagiert) zu „erspüren“.
Wenn wir uns jetzt einmal verschiedene Bars nebeneinander legen, sehen wir auch beim Depower Tampen ein paar kleine Unterschiede. Nehmen wir uns beispielsweise die Duotone-Trustbar zur Hand, sehen wir, dass der Depower Tampen rein aus einem Seil besteht, während im Vergleich dazu dieses Seil des Depower Tampens bei der Flysurfer-Bar oder auch bei der Core-Bar mit Kunststoff ummantelt ist.
Vorteil der Ummantelung: Weniger Verschleiß.
Nachteil, wenn der Tampen ummantelt ist: du siehst innen nicht, wie abgenützt die Leine ist – Gefahr!
So kannst du den Depower-Weg einstellen
So stelltst du den Depower-Weg ein:
- Nimm deinen Adjuster zur Hand und du siehst, dass die Leine des Depowerwegs auf der einen Seite durch den Adjuster verläuft und darüber den Adjuster-Tampen bildet.
- Wenn du jetzt das außen vorbeigeführte Seil herausziehst, wirst du bemerken, dass abhängig davon, auf welcher Seite du fester ziehst, du entweder der Depowerweg oder den Adjuster-Tampen verkürzt.
- Das Einzige, das du jetzt noch beachten musst ist, dass die Leinen, die unten am Depowertampen vorbeigehen wieder auf gleiche Längen ziehst. Das machst du am Chickenloop.
- Dein Depowertampen ist insgesamt eine Schlaufe, die durch das Barauge in Chickenloop hinein und auf der anderen Seite wieder hinausführt. Die Leine ist hier etwas fester umschlossen. Daher musst du mit einem kleinen Ruck an der kürzeren Seite ziehen, bis beide Leinen wieder gleich lang sind.
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Mehr InformationenSwivel – ein clever verbautes Ding
Vermutlich kennst du’s: Nach dem zwanzigsten Versuch einer Backroll, natürlich nur auf der Schokoseite, hast du ordentlich verdrehte Leinen. Die Lenkleinen sind ja kein Problem, die lassen sich ja durch die Bar wieder ausdrehen aber diese Zugleinen… Bei jedem Versuch drehen sie sich weiter ein, sodass sie irgendwann ein „ungewolltes“ hohes Y in den Leinen bilden. Das beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit des Kites.
Und ist es ein Sicherheitsrisiko: Sind die Zugleinen zu stark verdreht, kann es sein, dass das Auslösen nicht mehr ordentlich funktioniert. Der Kite fällt beim Auslösen normalerweise in eine einzige Leine, und zwar eine der beiden Zugleinen. Sind die beiden aber zu stark verdreht, blockieren sie sich, sodass der Druck auf beiden Zugleinen bleibt. Was passiert? Das Auslösen hat kaum Wirkung und der Kite bleibt in der „Druckposition“. In einer Gefahrensituation hast du nur noch die Option, dich komplett von deinem Schirm zu trennen.
Wie löst man dieses Problem nun?
Als ich zu kiten begann, haben mir meine Kiter-Kollegen geraten: „Tja, du musst einfach zu jeder Rotation eine Gegenrotation springen lernen. Dann bleiben deine Leinen frei!“ Das ist natürlich völliger Blödsinn! An sehr vielen Bars auf dem Markt wurden intelligente Systeme hinzugefügt.
So haben beispielsweise die Hersteller der Core-Sensor-Bar und der Duotone Clickbar bereits ein selbstausdrehendes Barsystem integriert. Egal wie viele Rotationen du springst, deine Zugleinen sollten nach jeder einzelnen von selbst wieder ausgedreht sein. Flysurfer hat dazu allerdings bereits verschiedene Systeme verbaut. Während die Flysurfer Infinity XX Control Bar ein teilweise selbstausdrehendes Barsystem verbaut hat (verdrehte Leinen können anhand von „anpowern“ an der Bar ausgedreht werden), wurde bei der Force Control Bar das System eines Swivels verbaut.
Bargröße - Barlängen und vertellbare Bars
So verstellst du die Breite deiner Duotone Bar
Die Bar besitzt links und rechts außen direkt unter dem Floater (Schwimmkörper an der Bar) zwei kleine Druckknöpfe. Drückst du diese und ziehst am Floater, trennt sich dieser von der Bar. Du kannst dich nun entscheiden, ob du diesen mit Neigung zur Innenseite -kurze Bar- oder mit Neigung zur Außenseite -lange Bar- wieder zusammensetzen willst.
Eine kurze Bar verwendest du prinzipiell für tendenziell kleinere Kites, um deren Hummel-Fuktion (die extreme Wendigkeit des Kites) besser kontrollieren zu können und eine lange Bar für die Kites ab 8qm². Je länger die Bar, desto schneller die Drehfähigkeit des Kites. Faustregel: Kurze Bar bis 8m², lange Bar über 9qm
Anpassung der Größe bzw. Breite einer Duotone Bar
Die Bar besitzt links und rechts außen direkt unter dem Floater (Schwimmkörper an der Bar) zwei kleine Druckknöpfe. Drückst du diese und ziehst am Floater, trennt sich dieser von der Bar. Du kannst dich nun entscheiden, ob du diesen mit Neigung zur Innenseite -kurze Bar- oder mit Neigung zur Außenseite -lange Bar- wieder zusammensetzen willst.
Eine kurze Bar verwendest du prinzipiell für tendenziell kleinere Kites, um deren Hummel-Fuktion (die extreme Wendigkeit des Kites) besser kontrollieren zu können und eine lange Bar für die Kites ab 12m². Je länger die Bar, desto schneller die Drehfähigkeit des Kites. Faustregel: Kurze Bar bis 8m², lange Bar über 9m²
Knotenleiter - Anpassung der Steuerleinen
Zusätzlich zur Größenverstell-Option bietet die Duotone Trustbar, aber auch beispielsweise die Core Bar und auch diverse Bars von anderen Marken die Möglichkeit, die Länge deiner Steuerleinen anzupassen.
Warum ist das nützlich? Sollten sich deine Leinen im Laufe der Verwendung „verzogen“ haben, hast du Möglichkeit, deine Leinen wieder auf einen ausgeglichenen Zustand zu trimmen. Mit vielfacher Verwendung deiner Bar wirst du vielleicht feststellen, dass dein Kite die Tendenz zum „Backstallen“ entwickelt hat, die er früher nicht so auffällig war. Oft ist es dann der Fall, das sich im Laufe der Verwendung die Leinen unterschiedlich verkürzt haben (Leinen verkürzen sich, wenn Sand, Schlamm, etc. ins innere der Leinen geraten). Die Zugleinen sind dann länger als die Steuerleinen und somit Backstallt der Kite jedes Mal, wenn du deine Bar zu viel anpowerst! Das kann extrem nervig sein!
So passt du die Länge deiner Steuerleinen an
Duotone hat deshalb unter dem Floater an der Bar eine sogenannte Knotenleiter integriert. Drückst du wieder diese zwei kleinen Knöpfe rechts bzw. links an der Bar, heben wir dieses Mal allerdings die direkt an der Seite befestigten Platten von der Bar. Darunter versteckt sich das Leinen-Ende, worauf drei Knoten mir verschiedener Farbkennzeichnung angebracht wurden. Durch eine Rücklaufsperre wird der jeweilige Knoten im inneren der Bar befestigt und die Leine wird in ihrer gewünschten Länge gehalten. Wenn ich durch einen Leinen-Check jedoch festgestellt habe, dass meine Lenkleinen mittlerweile wirklich zu kurz sind, so kann ich links und rechts jeweils gleich die Leinen um einen Knoten verlängern und dadurch die Ungleichheit in den Lenk- bzw. Zugleinen ausgleichen.
Anpassung der Knotenleiter bei einer Duotone Bar
Anpassung der Knotenleiter bei einer Flysurfer Bar
Adjuster - Unterschiedliche Systeme
Clam-Cleat-System
Dieses System ist vermutlich das verbreitetste unter den Adjustern. Der Depower-Tampen durch das Clam-Cleat auf der einen Seite durch ein Loch geführt, dieses geht weiter über eine Rolle und wird dann auf der anderen Seite durch das eigentliche Clam-Cleat durchgeführt. Dieses Ende kennen wir dann auch unter dem Adjuster-Tampen.
Das Clam-Cleat funktioniert wie ein Stopper, der den Adjuster-Tampen, wenn du ihn richtig einklemmst auf der von dir gewünschten Länge hält.
Funktion: Ziehst du am Adjuster-Tampen, wird dieser länger. Dadurch werden die Zugleinen verkürzt und somit hast du deinen Kite gedepowert. Zum Anpowern musst du ebenfalls am Adjuster-Tampen ziehen, allerdings musst du diesen fürs freigeben jetzt (Beispiel Bild oben rechts) nach rechts außen drücken und von dort aus den Tampen an der Klemme vorbei wieder durchrutschen lassen.
Pull-Pull-System
Click-System
Sicherheitssysteme - Safety first
Der Depowertampen geht am Ende direkt in unsere Zugleinen über und die sind maßgeblich auch wesentlich zuständig für das Sicherheitssystem am Kite. Wichtig zu wissen ist, dass es auch in Sachen Sicherheit ein paar verschiedene Varianten gibt, die die unterschiedlichen Kitemarken bzw. Hersteller verbaut haben.
Wenn du wissen willst, welches Sicherheitssystem an deiner Bar verbaut ist, dann lös doch einfach mal am Strand aus und imitiere „das Auslösen“ als wäre es in einer prekären Situation am Wasser. Zuerst musst du aber erst einmal wissen, was es denn eigentlich für verschiedene Systeme gibt und warum es in tricky Situationen sogar sehr wichtig sein kann, das zu wissen.
Prinzipiell gibt es drei Systeme, die heutzutage noch verbaut bzw. verwendet werden. Wir sprechen dabei von Single-Frontline-Safety, Double-Frontline-Safety oder die Safety-Line als 5. Leine. Letzteres wird allerdings immer seltener verbaut, da sich die 5. Leine mit der rasanten Weiterentwicklung der Kites abgesehen von den reinen C-Kites als zunehmend überflüssig erweist.
Safety-Systeme bei 4-Leiner-Kites
Single-Frontleinen-System
Durch’s Auslösen des Quickrelease rutscht die Bar an einer der beiden Zugleinen, der Safety, nach vorne. Dadurch dreht der Kite über eine Seite aus dem Wind heraus bzw. weht an der Safety-Leine aus und wird quasi drucklos. Der Restzug konzentriert sich nur noch auf die eine Safety-Leine.
Fazit: Ein sehr sicheres System, bei dem der Kite im Normalfall sehr schnell und zuverlässig drucklos wird.
Double-Frontleinen-System
Safety-System bei 5-Leiner-Kites
5. Leine als Safety
Leinen, Leinenlängen und Extensions
Leinenlängen
Extensions
Extension sind Verlängerungen der Kiteleinen. Am Beispiel der Flysurfer-Bar sind diese im Standardset bereits fix integriert. Sie ermöglichen dir, auch kurz vor einer Kite-Session zu entscheiden, welche Leinen-Länge du heute fahren möchtest. Die Extensions sind mittels eines kleinen Schlaufenknoten innerhalb von 2 Minuten zu entfernen – oder wieder anzubringen.