Der ultimative Expeditionsguide – Tipps für das Abenteuer deines Lebens

Jeder der mich kennt (oder diesen Blogbeitrag gelesen hat) weiß: Ich bin ein echter Frierbär. Doch weil ich das Abenteuer genau so liebe wie das Kiten, trat bei dem Gedanken an eine 5-tägige Expedition auf dem größten Hochplateau Europas, die Eiseskälte des Nordens schnell in Vergessenheit und nur einige Wochen später fand ich mich mit gepackten Koffern und einem Grinsen bis über beide Ohren, am Wiener Flughafen wider. Mit einem Flugticket nach Norwegen in der Hand – bereit für ein Erlebnis der ganz besonderen Art.

Wie du dich perfekt auf ein solches Abenteuer vorbereitest, was auf keinen Fall im Koffer fehlen darf und was du lieber zu Hause lässt, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag.

Ich packe meinen Koffer und nehme mit…

Normalerweise packe ich meine Koffer maximal einen Tag vor Abreise. Dieses Mal war das aber anders. Wer auf einer Expedition optimal ausgestattet sein möchte, sollte sich gründlich und vor allem früh genug vorbereiten. 

Nicht nur weil es ärgerlich ist, wenn die bestellte Thermounterwäsche nicht rechtzeitig ankommt (ja – ich spreche aus Erfahrung) sondern auch, weil es wirklich hilfreich ist, das neue Equipment vorher mal zu testen. 

Zwei bis drei Wochen Vorlaufzeit würde ich also auf alle Fälle empfehlen.

Gepäck liegt ausgebreitet am Boden

Denke auch daran, dass auf einer Expedition jedes Kilo zählt und du dir deshalb gut überlegen solltest was du wirklich brauchst und was du ruhigen Gewissens zu Hause lassen kannst. Das ist in der Regel mehr als man glaubt. 

Vor allem wenn man folgende Tipps und Tricks kennt…

" ES GIBT KEIN SCHLECHTES WETTER. ES GIBT NUR FALSCHE KLEIDUNG "

Die Zwiebeltechnik

Auf die altbekannte Zwiebeltechnik hat bereits meine Oma geschworen. Zu Recht – denn richtig angewendet, hält sie einen auch bei eisigen Temperaturen warm. Grund dafür, sind die wärmeisolierenden Luftschichten, die sich zwischen den einzelnen Kleidungsschichten bilden. 

Des Weiteren geht es natürlich auch um Flexibilität, da man sich durch Entfernen oder Hinzufügen einzelner Schichten immer perfekt an aktuelle Temperatur- und Witterungsverhältnisse anpassen kann. Diese können sich durch die Wetterscheide des Hardangervidda Plateaus nämlich relativ oft ändern. 

Denkt man ans Trocknen der Kleidung, so haben mehrere dünne Kleidungsstücke einen wesentlichen Vorteil gegenüber wenigen dickeren Schichten. Mitunter am praktischsten fand ich an der Zwiebeltechnik übrigens, dass ich während des gesamten Trips das gleiche Outfit tragen konnte und nur die unterste, also die Basisschicht von Zeit zu Zeit wechseln musste. Das hat mir nicht nur einiges an Zeit bei der morgendlichen Wahl des Outfits erspart, sondern auch die Menge an Gepäck erheblich reduziert. 

Merinowolle

Mitunter am sinnvollsten haben sich im Nachhinein meine neunen Errungenschaften aus Merinowolle erwiesen. Merinowolle isoliert sowohl gegen Hitze als auch gegen Kälte, kann bis zu einem Drittel ihres Trockengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen ohne sich klamm anzufühlen und riecht dank der natürlichen Selbstreinigungsfunktion der Wollfaser selbst nach mehreren Tagen tragen nicht unangenehm. Deine Zeltpartnerin oder dein Zeltpartner werden es dir danken 😉 

Die Wolle muss und soll nicht zu oft gewaschen werden. Auslüften an der frischen Luft reicht völlig aus. Merinoprodukte sind zwar nicht günstig aber ihr Geld aber definitiv wert! Vor dem Kauf empfiehlt es sich definitiv, sich beim Hersteller über die Herkunft der Wolle zu informieren, denn  allem teurere Produkte zeichnen sich durch bessere Faserqualität und höheres Tierwohl aus. 

Willst du mehr darüber wissen? Hier der Link zum Weiterlesen

Meine Top 3 “Expedition-Must-Haves”

Platz 1: Wärmepads vs. Wärmeflasche

Auf Platz 1 stehen für mich zweifelsohne die Wärmepads von der Salzburger Firma HEAT Company. Diese gibt es in verschiedensten Ausführungen für sämtliche Körperteile und halten tatsächlich was sie versprechen: nämlich bis zu 18 Stunden Wärme – genau da wo man sie gerade braucht. 

Die gute alte Wärmeflasche konnte da leider nicht mithalten, weshalb diese bei meiner nächsten Expedition auch zu Hause bleiben darf. 

Die Heatpads verwende ich seither übrigens auch gerne im Alltag, bei Verspannungen oder anderen Outdoor-Aktivitäten wie bei  Skitouren oder dem Gleitschirmfliegen.

Platz 2: Feuchttücher vs. „Tactical Outdoorshower“

Wie duscht man sich eigentlich auf einer Expedition? 

Richtig! Gar nicht…

Aber wenn man dann doch hin und wieder das Bedürfnis nach ein bisschen Körperhygiene hat, wird’s eben die Katzenwäsche. 

Ein Outdooranbieter hat dafür eigens die sogenannte „Outdoor Shower“, für satte 3,50 Euro entwickelt. Nichts anderes als 2 Tücher, die ausgepackt und mit Wasser befeuchtet werden. Wie ich finde, völlig überflüssig und überteuert. Ich hatte eine Packung „Baby-Waschlappen“ dabei. Das sind etwas dickere Feuchttücher, die es für kleines Geld bei jedem Spar zu kaufen gibt.

Pro Tipp: Wenn´s richtig kalt wurde, habe ich diese zusammen mit meiner  Kontaktlinsenlösung (die keinesfalls einfrieren durfte) und einem Heatpad in den Schlafsack gesteckt. Voilá!

Platz 3: Fürs tägliche Geschäft

Ein heikles aber dennoch unumgängliches Thema ist das tägliche Geschäft und das findet, wie eigentlich alles auf einer Expedition, – natürlich draußen statt. Doch wohin mit dem Klopapier? Einfach liegen lassen? Nein! Wir sind immerhin in einem Nationalpark. 

Mein Tipp: „Sackerl fürs Gackerl“ – Klopapier rein, zubinden und ab damit in die große Mülltüte. Die Sackerl gibt’s gratis an jeder Straßenecke oder beim Tierbedarf in praktischen Rollen für ein paar Euro.

Und weil wir schon beim Thema sind....

Für die Mädels haben wir noch einen ganz besonderes Gadget das Vicky auf unserer Expedition getestet und für „sehr gut“ befunden hat. Willst du wissen was das ist? In unserem nächsten Lake United HERMISSION Newsletter werden wir darüber berichten. Neugierig?