Duotone Capa vs. Flysurfer Soul

Duotone Capa vs. Flysurfer Soul

Wir hatten diesen Herbst die Möglichkeit den neuen Duotone „Capa“ auszuprobieren. Davor wussten wir noch gar nicht, dass von Duotone (erneut) ein Foil Kite auf den Markt kommt. Deswegen war die Überraschung recht groß und wir haben den Capa kurz getestet. 

Mittlerweile wird alles schnell mit dem Flysurfer Soul verglichen, da der Kite aus dem Hause Flysurfer den Foil Kite nahezu massentauglich gemacht hat. Doch unserer Meinung nach darf, oder sollte man dies gar nicht tun – so hat alles immer wieder Vor- und Nachteile.  

Die Unterschiede und was welcher Kite denn nun kann, haben wir euch (wohlgemerkt nach einem eher kurzem Test) zusammengefasst. Wir haben an diesem Tag den Duotone Capa in 11qm und den Flysurfer Soul in 10qm miteinander verglichen. 

Duotone Capa und Flysurfer Soul in der Luft

Material & Bauweise

Am Boden aufgelegt wirken die beide Kites in etwa gleich groß. Einen Unterschied sieht man sofort an der Form. Der CAPA ist in der Mitte breiter als der SOUL und die Abströmkante ist elliptisch geformt.

Das Tuch vom CAPA ist im Vergleich zum Soul dicker und robuster und somit aber auch schwerer. Der CAPA ist zur Gänze aus dem selben Material gebaut. Wobei der Soul, an der beanspruchten Anströmkante, ein etwas dickeres Tuch verbaut hat und beim Rest auf Leichttuch setzt.

Beide Kites haben 5 Lufteinlässe. Beim Capa sind sie etwas kleiner und mit einem Mesh- Gitter versehen. Beide Kites füllen sich aber in etwa gleich schnell.

Bei der Waage sind dickere Leinen verbaut als beim Soul. Damit etwas schwerer aber auch dehnungsärmer und somit direkter.

Die Umlenk- Rollen sind beim CAPA etwas groß geraten, bei anderen Herstellern hatten wir mit diesen großen Rollen schon mal Probleme da sich das gerne verhängt. In unserem zeitlich kurzen Test hatten wir aber keinerlei Probleme.

Kurz zum Starten und Landen: Was sofort auffällt ist, dass sich der Capa extrem schnell füllt und keinerlei Zicken macht. Der SOUL hat zwei Luftauslässe, der CAPA nur einen. Beim Abbauen geht die Luft aber bei beiden Kites gleich schnell raus.

Unseren ersten schnellen Gedanken bzw. Eindrücke nach den ersten 5 Minuten: 

  • Wahnsinnig hart aufgespannte, stabile Kappe (wie ein Brett)
  • Hochleisterfeeling
  • sehr hohe Lenk- und Haltekräfte
  • Kite „tellert“ in der Drehung
  • erinnert an den „Diabolo“ von FOne
  • geht sehr weit an den Windfensterrand und überschießt auch ordentlich über 12 Uhr, klappt aber nie weg  
Hier muss man dazu sagen, dass wir bei schräg ablandigem, böigen Südostwind am Neusiedlersee getestet haben. Also wirklich böig! Trotzdem extrem stabil. 

Der Relaunch

„Echt, so einen Kite kann man aus dem Wasser starten? Ich dachte immer,…“ sind die ersten Gedanken die Kiter ohne Foil Erfahrung haben. Sowieso berechtigt. Und ja, man kann Soft- Kites wieder aus dem Wasser starten, aber man muss halt ein wenig wissen wie. Ich kann mich auch noch erinnern, als alle angekommen sind und gemeint haben: „Hast du schon den FOne Bandit probiert, der hat einen Auto- Relaunch“. Ja schön, und? Ich kann die anderen Kites auch starten. Wichtig ist, ab wie viel Knoten bekomme ich den Kite noch aus dem Wasser, wie ist mir eigentlich ziemlich blunzn.

Einen Soul starten wir über eine Lenkleine, wie man es bei Tubekites gewohnt ist. Dies funktioniert beim Duotone Capa nicht. Da „muss“ man beide Lenkleinen ziehen. Na und? Dies lernt man beim Landkiten, dies lernt man wenn man bei allen Bedingungen am Wasser ist und beim unterrichten.

Der Relaunch über beide Lenkleinen geht wirklich sehr gut, weil die Leinen auf der ganzen Hinterkante sehr gut „greifen“. Hier kommt das „Abwürgen“ (siehe Abschnitt „Handling“) wieder zu Gute. Man ist sehr gut verbunden mit dem Kite. Wenn man beide Lenkleinen zieht, zieht es den ganzen Kite hinten zusammen und der Kite starten schon mit dem leichtesten Windhauch rückwärts.

 

Handling

Das Handling Des Duotone CAPA ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Es erinnert sehr an Hochleister Matten. Die Lenk und Haltekräfte sind im Vergleich zum SOUL sehr hoch. Dies hat in bestimmten Settings Vor- und Nachteile. Später dazu mehr.

Der Barweg ist sehr lang, dadurch kann man den CAPA wirklich sehr weit anpowern. Die Kraftzunahme ist enorm.
Beim Anziehen der Bar verändert man sichtlich die Form und die Kappenkrümmung des Kites. Man hat das Gefühl, dass der ganze Kite hinten zusammengezogen wird und gleichzeitig der Anstellwinkel vom Kite massiv erhöht wird.

Ein Gefühl von direkter Kontrolle. Man ist hier aber auch sehr schnell im „Abwürgen“, sprich beim produzieren eines Backstalles. Für einen geübten Kiter und in bestimmten Settings, ist das sogar erwünscht.

Wenn man zum Beispiel am Hydrofoil einen starken Downwindkurs fahren muss bzw. möchte oder wenn man den Kite am Stand eng tellern lassen will.

Beim Ansprechen auf Lenkimpulse merkt man im direkten Vergleich, dass der CAPA etwas schwerer ist als der Soul und dadurch auch etwas träger anspricht. Man merkt, dass da mehr Gewicht bewegt werden muss. Der Soul ist da etwas leichtfüßiger. Durch die dickeren Leinen und das dickere, und wir nehmen an dehnungsärmere, Tuch des CAPA fühlt sich die Kraftentfaltung direkter an als bei SOUL, also etwas sportlicher.

Patrick hält eine Bar von Duotone in die Luft

Power und Depower

Der 11er CAPA hat im Vergleich zum 10er SOUL deutlich mehr Dampf. Sogar mehr als ein 12er Soul.
Im Vergleich zum 10er war nach oben hin natürlich schneller Schluss, aber hier müsste man mit einem 12er oder 13er (gibt es nicht) SOUL vergleichen.

Springen

Gesprungen sind wir nur mit dem Foil. Der Lift vom CAPA ist sehr hoch und explosiv. In der Luft hat es dann wieder ein feines Händchen gebraucht, um das Maximale rauszuholen, aber gleichzeitig den Kite nicht abzuwürgen.

Man muss genau spüren, wie viel die Bar angezogen werden muss um die volle Leistung abzurufen. Der 10er SOUL ist hier anspruchsloser. Dem 10er SOUL fehlen im direkten Vergleich hier aber auch etwas die PS. Man müsste ihn aber fairer Weise auch eher gegen einen 12er SOUL vergleichen.

Auf dem Foil

Hier ist der CAPA zu Hause und macht richtig Spaß. Am Foil kann er seine Race-Gene voll ausspielen und das spürt man sofort. Upwind gehen beide Kites sehr gut.

Der CAPA hat die Nase vielleicht eine Spur weiter vorne, Downwind kommt dann der große Unterschied.

Durch Anziehen der Bar explodiert der Capa förmlich und lässt sich gefühlt bis auf die andere Seite des Windfensters zurückbremsen. Dadurch sind wirklich extreme Downwindkurse möglich.

Upwind Tacks und Downwind Halsen funktionieren mit dem CAPA deutlich leichter. Durch das massive anpowern kann man sich komplett schwerelos machen und man steigt ganz easy um. Den Kite hochlenken und irgendwo zwischen 11 und 1 die Bar anziehen. Das Timing ist beim CAPA gar nicht so wichtig. Der SOUL kann durch das Anziehen der Bar weniger Lift generieren, dadurch muss der Kite sehr genau auf eine gewisse Position gelenkt werden um den nötigen Lift zu erzeugen.

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Überblick Duotone Capa vs. Flysurfer Soul

Duotone Capa

Fazit Capa: der Duotone Capa ist ein sehr gelungener Kite. Sehr stabil, exreme Leistung und am Foil ein Traum. Für TwinTip Fahrer bzw. Tubekiter die gerne umsteigen möchten gewöhnungsbedürftig. Sucht man eine Matte mit Leistung am Foil, ist man beim Capa genau richtig. 

Flysurfer Soul

Im Vergleich: der Flysurfer Soul ist sicherlich der einfachere Soft- Kite, der den Umstieg für TwinTip- Kiter sehr einfach macht. Weniger Leistung und „freundlicher“ im Umgang (weniger Lenk- und Haltekräfte, sowie ein einfacherer Relaunch) machen den Soul einfach massentauglich.