„Was genau nehmt ihr immer mit, wenn ihr auf den Berg geht?“ – diesen Satz hören wir häufig. Die Frage ist verständlich, denn wie soll man auch bei dem vielen Angebot die richtige Ausrüstung wählen?
In diesem Beitrag werden wir dich zuerst von Kopf bis Fuß einkleiden, danach folgen unsere Empfehlungen für Ski, Trapez und das wichtigste: die richtigen Kites mit den passenden Größen für deine perfekten Snowkitesessions.
Skitouren & Snowkiten - die geniale Kombination
Bei uns in Österreich starten eine Snowkitesession im alpinen Bereich meist zuerst mit einer Skitour. Irgendwie muss man ja auf das Hochplateau gelangen. Die schönen und windigen Snowkitespots sind nämlich meist nicht in Kombination mit Liften zu finden. So gehört es irgendwie dazu, dass man vor dem ersten möglichen Start des Kites ordentlich Höhenmeter zurücklegen muss. Bei diesen Touren suchen wir Abenteuer, Wege und möchten einen Gipfel nach dem anderen entdecken.
Nun benötigt man Ausrüstung, welche für beide Sportarten sinnvoll ist. Zugegeben setzen wir bei unserer Ausrüstung zum Snowkiten und Skitouren gehen auf Qualität, weshalb die Ausrüstung in Summe schon seinen Preis hat. Jedoch sehen wir es als sinnvolle Investition in die Freizeit und dies auf mehrere Jahre, so relativiert sich der Gesamtpreis.
Es sei gesagt: wir bekommen für diesen Artikel kein Geld oder Sponsoring. Dazu sind wir zu wenig Influencer. Wir sagen dir einfach, womit wir bei unseren Sessions unterwegs sind. So sparst du dir Zeit und vermeidest Fehlkäufe.
Skitour & Snowkite Ausrüstung von Kopf bis Fuß
Helm, Haube und Brille - der Kopf ist wichtig!
Um auf den Berg zu kommen verwenden wir vorab Hauben aus Merino Wolle. Alternativ reicht auch eine Haube, welche man zum Beispiel zum Joggen verwendet. Beim Skitouren, also beim Aufstieg, kommst du ins Schwitzen. Trotzdem wird es am Kopf schnell kalt. Oben angekommen und bereit für die Snowkitesession haben wir uns für den Helm Trooper von Sweet Protection entschieden. Ja, für diesen muss man ein wenig in die Tasche greifen, allerdings hält er extrem viel aus und ist vor allem leicht und angenehm zu tragen. Unter dem Helm braucht man keine Haube.
Sollte es ausgesprochen kalt sein (man sollte den Wind beim Snowkiten nicht vergessen) setzen wir auf eine Sturmhaube, die auch den Mund überdeckt und mit der Skibrille abschliesst.
Vergiss deine Sonnenbrille nicht für den Aufstieg. Sonnenbrille hat meist ein jeder Zuhause liegen. Wir haben uns damals für die ION Brille entschieden. Hat in erster Linie natürlich Style und man kann sie an Land, am Wasser und am Schnee verwenden.
Bei der Brille setzen wir auf Naked Optics. Eine kleine Firma mit Direktvertrieb. Das Preis-Leistungsverhältnis ist unserer Meinung nach unschlagbar. Unsere Empfehlung: Naked Optics Globe.
Uns ist ein sehr großes Blickfeld extrem wichtig, so bekommen wir dauerhaft viel Informationen über das Gelände. Ein eingeschränktes Sichtfeld empfinden wir als großen Nachteil. Natürlich soll die Brille nicht anlaufen und über die Möglichkeit von Wechselgläsern verfügen.
Zusätzlich zu dieser Ausrüstung haben wir für Kopf bzw. Hals auch immer einen „Loop Schal“ dabei. Dies gibt es als Geschenk bei deinem Flysurfer Händler des Vertrauens, oder eben aus Merino Wolle. Bitte vergiss auch nicht den Sonnen-und Kälteschutz für das Gesicht. Hier auch etwas für die Lippen, damit die nicht austrocknen und aufreissen.
Das Zwiebelsystem - Kleidung am Körper in Schichten
Nun ist es schwierig. Was zieht man an? Anfangs neigt man dazu sich einfach zu viel anzuziehen. Wobei es meist auch einen Unterschied macht, zu welchen Jahreszeiten man unterwegs ist. Der Fachbegriff für die sinnvolle Kleidung heißt ja „layern“. Hier macht es Sinn Geld in die Hand zu nehmen.
Merino-Funktionsunterwäsche von der Firma „Woolpower“ bietet derartig viele Vorteile, dass wir sie nicht missen möchten.
Die Vorteile von Wäsche aus Merino:
- wärmend, auch wenn sie nass ist
- saugt den Schweiß auf
- geruchsneutral, auch nach mehreren Sessions
Eine lange Skiunterwäsche aus Merino- Wolle, einen Base Layer aus Merino Wolle und dazwischen noch einen Mid-Layer, also eine „dünnere“ Weste, genau: Schaf bevorzugt.
Bei der Ski- Kleidung setzen wir auf leichtes „Shell-Material„, Olsen verwendet hier etwas der Firma „Vaude“. Es ist einfach leichter (Gewicht sparen, Gewicht sparen,…!!!!) und angenehmer zu tragen.
Nun: beim Start der Skitour noch wärmer anziehen, nach den ersten 10 Minuten wenn du schon auf touren gekommen bist, kannst du natürlich etwas ausziehen und in deinem Rucksack verstauen. Oben am Berg vor der Snowkitesession wirst du dich wahrscheinlich wieder anziehen.
Du musst ordentlich schleppen - Rucksäcke für Touren-Geher
Bei dem Rucksack am Rücken muss man eigentlich auf die Firma „Ortovox“ und das Produkt „Ascent“ zurück greifen. Gefühlt jeder zweite Touren-Geher hat einen derartigen Rucksack mit dabei. Wir müssen bei der Kombination mit Snowkiten relativ viel zusätzlich am Rucksack schnallen. Wir sind eigentlich immer mit zwei Kites unterwegs, dazu das Trapez, den Helm. Lawinenbag und Schaufel sollten natürlich auch nicht fehlen. Für längere Touren greifen wir zu dem 40 Liter Rucksack.
Da du ja jetzt schon ordentlich in den Rucksack investiert hast, gönne dir auch noch ein Camel Bag (Thermo), ein LVS (Lawinenverschüttungssuchgerät) und eine hochwertige Schaufel!
Es muss nicht sein - kalte Hände und Blasen an den Füßen vermeiden
Bist du früher auch als kleines Kind schon am Berg unterwegs gewesen? Nasse, dadurch kalte Hände, die Zehen eingefroren. Irgendwie ist mir das schon ein wenig in Erinnerung geblieben. Ich glaube nach 15 Minuten Skifahren waren die Handschuhe nass. Jetzt ist es definitiv anders.
Bei den Handschuhen gibt es für uns nur eines: The Heat Company. Und zwar legt man sich hier einerseits den Merino Liner Pro Innenhandschuh zu und darüber den Full Shell Leather Pro. Der Merino Liner Pro Innenhandschuh lässt dich bei der Skitour gemütlich viel Kontakt zu den Stöcken haben. Mit diesen Handschuhen kannst du natürlich auch dein Smartphone betätigen, ohne dass du diese ausziehen musst. Wenn es dann kälter wird oder du mit dem Kiten startest, ziehst du die Full Shell Leather Pro darüber. Dies sind Fäustlinge, die du aber schnell von der Hand schütteln kannst um am Kite etwas zu richten, oder vielleicht sogar an- und abzuleinen.
An den Füßen empfehlen wir vor der Skitour und dem Snowkiten definitiv Blasenpflaster. Dies kannst du schon am Abend vor dem Ausflug an die sensiblen Stellen kleben. So bist du besser geschützt und bekommst keine unangenehmen Blasen an den Füßen.
Zwei paar Socken: als erste Schicht empfehlen wir dünne Nylon Socken, darüber bitte dünne („oh welch Wunder“) Wollsocken aus Merino Wolle. So bleiben die Füße warm und nach der Session hast du weniger Schmerzen in den Füßen.
Zusätzlich dazu kannst du dir die Hände und Füße von Wärmepads der Heat Company wärmen lassen.
Stöcke & Felle für den Aufstieg
Bei dem Aufstieg arbeiten wir doch viel mit den Händen mit und benötigen stabile Skistöcke. Oben am Gipfel müssen wir die Stöcke für die Snowkitesession am Rucksack befestigen. Somit sollte man die Stöcke klein zusammenlegen können. Wir setzen daher auf Faltstöcke von Black Diamond. Diese passen bei der Snowkitesession perfekt auf den Rucksack, sodass sie nicht stören und man auch keine Angst vor Verletzungen haben muss.
Um beim Aufstieg vorwärts zu kommen, nehmen wir die klassischen Felle mit Kleber von der Firma Kohla. Es gibt zwar auch schon Felle mit Gekko-Grip Technologie. Diese haften allerdings nicht allzu gut wenn es richtig kalt ist.
Die richtigen Skischuhe und die perfekte Skibindung
In Wahrheit gibt es hier nicht viel Auswahl. Um genau zu sein kannst du dich zwischen zwei Schuhen entscheiden, wenn du Skitouren und Snowkiten verbinden möchtest. Und hier muss man natürlich Kompromisse machen.
Beim Skitouren gehen achtet man akribisch auf das Gewicht. Der Schuh muss leicht sein und angenehm zu tragen, also auch ein wenig weicher. Beim Snowkiten will man natürlich einen guten Halt, um den Ski so richtig gut auf der Kante zu belasten. Hier die zwei härtesten Schuhe für Skitouren-Geher.
- Atomic Hawx (hier gibt es zwei Härten: 130 und 160. Wir empfehlen die härtere Version)
- Fischer Ranger
Bei der Bindung führt unserer Meinung nach kein Weg an der „Marker Duke“ vorbei. Mit dieser Bindung kannst du eine neue Bestzeit beim Aufstieg hinlegen und hast Performance und Halt beim Snowkiten im Gelände.
Vielleicht bekommt man diese Bindung noch ohne „Pin-System“. Der Einstieg für Snowkiter ist mit dem Pin-System nicht leicht. Viel Schnee am Schuh nach dem Kite-Aufbau und vereiste Stellen machen den Einstieg in die Bindung mühsam. Da muss man schon sehr genau anvisieren, dass der Einstieg beim ersten Versuch schon klappt.
Die Frage nach dem richtigen Ski
Hier haben wir keine Empfehlung auf einen bestimmten Ski. Olsen verwendet einen maßgefertigten Unique Ski und ich einen von Blizzard. Die Ski sollten nicht zur kurz sein und von der Länge her sich zwischen Kinn und Nase befinden.
Wichtig sollte sein, dass es ein „All Mountain Ski“ ist. Nicht zu schmal und wenn möglich nicht die alten Carver oder Pisten Ski aus dem Keller. Diese sind meist zu kurz und flattern auch stark wenn man die Kante belastet. Außerdem wollen diese Ski meist extrem anluven, was nicht immer von Vorteil ist.
Trapez nicht vergessen
In Wahrheit kannst du das Trapez nehmen, welches du schon Zuhause hast. Das Hüft-oder das Sitztrapez kommt über die Skikleidung. Manche verwenden auch um Gewicht zu sparen einen Klettergurt, wobei wir hier schon einschneidende Erlebnisse hatten und kein Fan davon sind.
Alternativ, wenn du ein Trapez suchst, welches Gewicht spart und auch in den Rucksack passt, kannst du dir das Connect Backcountry Trapez von Ozone zulegen.
Safety-Leash: hier kannst du wieder Gewicht sparen und die Leash so kurz wie möglich wählen.
Der richtige Kite und die Größe - Flysurfer Peak
Wenn man im alpinem Gelände zum Snowkiten unterwegs ist, vorher eben eine Skitour machen muss um an den Spot zu gelangen dann lass die Pumpe und den Tubekite in der Winterpause. Es hat einfach nur Nachteile. Nimm bitte einen Foil Kite. Wir verwenden für Touren ausschließlich den Single-Skin-Kite „Flysurfer Peak 4“.
Der Peak ist leicht, wir sparen dadurch Gewicht, er hat ein kleines Packmaß, einen sehr großen Windbereich und eignet sich hervorragend um alleine zu starten und zu landen. Auch ist er im Gelände einfach stabiler und spart unnötigen Stress.
Bei uns geht es bei den Touren um erkunden, Abenteuer, cruisen und Wege suchen im Gelände. Da bedarf es also keine großartigen Sprung- Eigenschaften des Kites, wie zum Beispiel einem Flysurfer Soul. Dieser ist auch nicht so leicht alleine zu landen wie der Peak, geht später los und wiegt auch mehr.
Dir richtige Kitegröße? Wir kommen mit der Kombination beim Flysurfer Peak mit 6 und 13 Quadratmetern sehr gut zurecht. Sobald sich die Luft auch nur ein wenig bewegt, ist der 13er Peak verlässlich und erfüllt seine Aufgabe. Den 6qm Peak können wir recht hoch hinauf fliegen und er erzeugt auch schon im unterem Windbereich ordentlich Zug.
Solltest du dir nur einen Kite zulegen wollen, dann empfehlen wir den 6er Peak 4, oder auch den 10er Soul. Mit einem Kite macht man natürlich immer Abstriche. Doch mit diesen beiden deckt man einen sehr großen Bereich ab.
Zu beachten ist, dass es natürlich stark darauf ankommt wie die Schneequalität bei der jeweiligen Session ist. Bei tiefem Schnee kann man die Kante sehr lange halten und Kites höher hinauf fliegen. Sollte es eher harter Schnee sein, erlangst du mehr Geschwindigkeit, dadurch fällt es dir schwerer Kites auszubremsen. Bietet natürlich auch seine Vorteile.
Fazit
Mit diesen Artikeln sind wir seit Jahren mehr als zufrieden. Es ist die perfekte Mischung, wenn man Skitouren und Snowkiten im alpinen Gelände verbinden möchte. Es gibt Ausrüstung, da sollte man nicht sparen und ruhig ein bisschen mehr in die Tasche greifen. Im Endeffekt lohnt es sich.
Unsere 14 Tipps zusammengefasst
Hier haben wir nochmals alle Empfehlungen und Produkte zusammengefasst und verlinkt, sodass du nicht lange suchen musst. Bei einigen Produkten haben wir den Online Shop vom „Hangloose“ in Wien genommen. Hier wird man ausgezeichnet beraten, da das Team Erfahrungen beim Touren gehen und auch beim Snowkiten hat.
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